Das letzte Essen auf der Titanic
Die Kollision der Titanic mit einem Eisberg erfolgte um 23.40 Uhr, um 2.20 Uhr am 15. April 1912 ging das Passagierschiff dann unter und riss 1500 Menschen in den Tod.
Natürlich gab es einen Tag davor und dazu gehörten gerade in 1. Klasse des Luxusschiffs auch einiges an gesellschaftlichen Verpflichtungen. Eine solche Verpflichtung angenehmer Art dürfte das Abendessen gewesen sein, das Dinner, wie es in der ersten Klasse genannt wurde.
Ein 11 Gänge Menü ist das letzte Dinner auf der Titanic
Das letzte Essen, das es am Vorabend des Schiffsuntergangs, in der 1. Klasse gab, ist bekannt. Bei diesem Dinner handelte es sich um ein 11 Gänge Menü, eröffnet wurde es mit Canapes la Amiral mit Garnelen (Canapés sind Appetithäppchen, eine Art Fingerfood auf Brot). Es folgte Suppe, Fisch und weitere Zwischenmahlzeiten wie gebratene Täubchen, Spargelsalat oder Trüffel-Leberpastete an Salat Waldorf. Das Ende fand das letzte Menü dann mit frischen Obst und Käse, nicht bevor es noch etwas Süßes (Eclairs mit Schokolade und französischer Vanillecreme, ein Gebäck aus Brandteig mit Füllung) gab.Der Waldorfsalat war zu diesem Zeitpunkt längst keine neue Erfindung mehr, war er doch bereits Ende des 19. Jahrhunderts in New York City im Hotel Waldorf kreiert worden.
Das letzte Titanic Menü
- Canapes la Amiral mit Garnelen
- Consomme Olga
- Pochierter Lachs mit Schaumsauce
- Hühnchen Lyonnaise mit Kürbis-Eierbrötchen
- Gebratenes Lendensteak mit Sauce Forestiere
- Punch Romaine (Rezept siehe unten)
- Gebratenes Täubchen auf Kresse
- Spargelsalat mit Champagner-Safran-Vinaigrette
- Trüffel-Leberpastete an Salat Waldorf
- Eclairs mit Schokolade und französischer Vanillecreme
- Frisches Obst und Käse
Das letzte Titanic Menü ist sicherlich sehr aufwändig zu kochen, wer aber meint als Hobbykoch und mit privater Küche dem riesigen Heer an Küchenkräften auf der Titanic Konkurrenz machen zu wollen findet hier auch die Rezepte zum nachkochen. Man sollte aber auch für das Essen etwas Zeit mitbringen, elf Gänge verschlingen sich nicht gerade im Vorbeigehen. Wobei natürlich die Portionen entsprechend klein waren.
Man sollte beim Schlemmen im Hinterkopf behalten, für einige der Passagiere war dies letzte Essen auf der Titanic zugleich eine Henkersmahlzeit.
Sehr wahrscheinlich war die letzte Mahlzeit, die die Passagiere in der 3. Klasse am Vorabend des Untergangs genießen durfte, nicht so opulent wie das elf Gänge Menü der ersten Klasse. Wahrscheinlich gab es hier als letztes Essen Reissuppe, Rinderbraten und Kartoffeln.
Rezepte für die letzte Mahlzeit:
Die letzte Mahlzeit lässt sich auch nachkochen, die Rezepte sind bekannt:Das Titanic Dinner - 11 Gänge bis zum Untergang
Englisches Buch zum Thema Letzte Mahlzeit auf der Titanic: Last Dinner On the Titanic: Menus and Recipes From the Great Liner
Rezept Punch Romaine
Teil des letzten Essens der Titanic für die erste Klasse war als Zwischengang des Elf-Gänge-Menüs auch ein Punch Romaine. Dabei handelte es sich um ein alkoholisches Getränkt bzw. ein Sorbet mit Champagner, Weißwein und Orangensaft. Hier ein Rezept für einen Punch Romaine, wie er vielleicht auch an Bord der Titanic serviert wurde.Das Rezept ist für vier Gläser Punch Romaine:
4 Tassen voll mit zerstoßenen Eiswürfeln
175 ml Rohrzucker-Sirup
325 ml Champagner (man kann auch Sekt nehmen)
175 ml Weißwein
50 ml Orangensaft (am besten frisch gepresst, gibt dem Punch einen schönen Farbstich)
2 Esslöffel Zitronensaft
Nicht mitmixen, nur Deko: Ein paar Blätter Zitronenmelisse (Zitronenmelisse wird immer gerne genommen, wenn ein Gericht noch eine zitronige Note erhalten soll) und Orangenschalenspiralen zum Garnieren. Etwas weißer Rum.
Zubereitung Punch Romaine
Alle Zutaten (auch das zerstoßene Eis aber ohne Zitronenmelisse und den Orangenschalen und den Rum) in einen Mixer geben und gut durchmixen ohne das Eis vollständig zum Schmelzen zu bringen. Es sollte eine Art Sorbet entstehen. Die Masse dann in eine Schüssel umfüllen und in den Tiefkühler stellen. Etwa 30 bis 45 Minuten gefrieren lassen, aber dabei immer wieder herausholen und umrühren. Ziel ist es nicht eine feste Masse zu erhalten. Dann das Sorbet in entsprechende Dessertgläser (gut sehen solche mit Stiel aus) umfüllen und dekorieren.